Kremnitzer Münzhaus wurde zusammen mit dem Buda- Münzhaus zum wichtigsten Münzhaus im damaligen Ungarn; seine hoheitliche Stellung (neben Wien) hielt es auch während der Dauer der Monarchie aufrecht und blieb als einziges Münzhaus zu Zeiten des Tschechoslowakischen Staates. In Millionenauflagen wurden hier verschiedene Typen von Münzen mit vielen Varianten produziert. Ende des 15. Jh. kam es im Münzhaus zu Versuchen der Einführung der Prägung großer Münzen – Taler (sog. kremnitzer Gulden), womit auch die Entstehung berühmter Medaillenprägetradition und Modernisierung der Fertigung verbunden waren. Im Münzhaus hat man Walzanlagen eingeführt; es kamen Versuche mit der Maschinenprägung vor; seit der Hälfte des 17. Jh. wurden Walzprägemaschinen verwendet; seit dem 18. Jh. Schraubenpressen – Balanciers, die eine runde Prägung ermöglichten. Kremnitzer Münzhaus war für andere Münzhäuser der Monarchie ein Vorzeigebetrieb.
Die Edelmetalle wurden dem Münzhaus zwar nach einer Hüttenbehandlung zugeführt; sie hatten jedoch verschiedene Reinheitsstufen und mussten deswegen raffiniert werden. Das Gold wurde zur Dukatenreinheitsstufe nur in der Raffinieranlage des Münzhauses, dem sog. Ziment. Die Zimentierung (trockene Raffination) stellte eines der Produktionsgeheimnisse im Prozess der Produktion kremnitzer Dukaten dar. 1505 wurde die Raffinieranlage von den Thurzo gekauft; sie hatten diese bis zum Jahr 1548 in Pacht gehabt, als die kremnitzer Kammer zusammen mit dem Münzhaus von der Königin Maria Theresia an ihren Bruder Ferdinand I. verkauft wurde. Seit dem 17. Jh. hat man mit der nassen Raffination mit dem Auflösen in der Salpetersäure, der sog. Quartierung begonnen. Kremnitzer Raffinieranlage hat Edelmetalle auch für die Münzhäuser in Prag, in Wien raffiniert; hat polnisches, russisches und auch französisches Gold raffiniert; seit dem Ende des 19. Jh. wurde nach Kremnica das Gold von der gesamten Monarchie geschickt.
Trotz den Zeiten des wirtschaftlichen Niedergangs, Kriegs- und Revolutionsereignissen, Plünderungen, Versetzungs- oder Auflösungsversuchen, hat das Münzhaus seine Tätigkeit nie für eine längere Zeit eingestellt und funktioniert weiter. Dank reicher Produktion an Münzen aus Edelmetallen in den ersten Jahrhunderten seines Vorhandenseins, dank der Fähigkeit große Volumen an Umlaufmittel bei der Entstehung neuer Währungssysteme schnell und hochwertig sicherzustellen, dank der Medaillenprägetradition, aber auch dank der hoch anerkannten Arbeit der Münzer, Radierer, Medaillenmacher, Techniker und Technologe bewahrt das Münzhaus seinen hoch angesehenen Ruf. Mit seiner beinahe sieben hundert Jahre andauernden Produktionstätigkeit stellt es ein einzigartiges Phänomen, den Stolz der Stadt Kremnica und der gesamten Slowakei dar.
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